Facebook und die Klick-Id (fbclid): Überflüssige Parameter aus den URLs entfernen 

Facebook und die Klick-Id | Analytics-Blog von Michael Janssen

Eine der Hauptaufgaben bei der Web-Analyse ist es eine hohen Datenqualität sicherzustellen. Facebook hat eine neue Funktion eingeführt, die die Facebook-Daten besser macht – aber die Google Analytics-Daten schlechter! Dagegen solltest du was unternehmen. Was verrate ich dir hier.  

Wieso Parameter beim Segmentieren stören

In der Web-Analyse versuche ich immer einen Überblick über das Verhalten auf der Website zu bekommen. Dabei geht es in der Regel nicht um das Verhalten eines einzelnen Nutzers, sondern um das einer ganzen Gruppe oder, wie wir in der Web-Analyse sagen, eines Segments. Manchmal gibt es aber URLs, die durch einen Parameter, der von einem fremden System angehängt wird, “einmalig” gemacht wird. So wie in diesem Fall auf dem Screenshot: 

 die Facebook-Klick-ID entfernen | Analytics-Blog von Michael Janssen

Auf dem Screenshot hängt an jeder URL ein Parameter mit dem Schlüssel „token“. Dieser Parameter wird vom Buchungssystem der Website benötigt, um bestimmte Aktionen für genau diesen Nutzer auszuführen. In Google Analytics oder anderen Systemen ist dieser Parameter nicht nur überflüssig, nein, er stört sogar! Denn jede dieser “neuen” URLs wird ja nur einmal aufgerufen. Uns geht es aber darum zu segmentieren, also Werte (beispielsweise Nutzer) zusammenzufassen, und dafür ist es sinnvoller, die gleichen URLs auch zusammenzufassen. 

Auch Google Ads hat einen Parameter 

Wenn du Google Ads schaltest und das Auto-Tagging aktiviert hast, wird automatisch an jede URL der Google-Ads-Klickparameter angehangen. Der lautet „gclid“. Diesen Parameter findest du aber nicht in Google Analytics, denn den filtert Google automatisch heraus. Und das ist auch gut so. 

Zurück zu Facebook und seinem Klick-Parameter 

Seit kurzer Zeit hat auch Facebook einen Klick-Parameter. Und dieser Parameter wird nicht nur angehängt, wenn Links bei einem Facebook-Ad geklickt werden, sondern unter Umständen auch bei einem ganz normalen Facebook-Post. Dieser Parameter hat den Schlüssel „fbclid“. Der Parameter ist also dem Google Ads-Parameter sehr ähnlich. 

Durch diesen Parameter kannst du nicht mehr direkt sehen, wie oft eine Seite/URL aufgerufen wurde. Sondern jeder Aufruf der selben Seite wird nun von Analytics als eigene URL wahrgenommen. Das sieht dann so aus: 

die Facebook-Klick-ID entfernen | Analytics-Blog von Michael Janssen 

Auf dem Screenshot wurde jedes Mal die Startseite aufgerufen. Und von diesen URLs mit diesem Parameter gibt es hunderte. Bei jedem Klick in Facebook wurde ein neuer Parameter angehängt. Dadurch ist eine saubere Auswertung der Startseite in Analytics  so nicht mehr möglich – zumindest ohne weiteres Zutun deinerseits. 

Zum Hintergrund: Warum macht Facebook das? 

Facebook hängt diese Parameter nicht aus Jux und Dollerei an. Vielmehr kann das Facebook-Pixel diese Parameter nutzen und mit dem jeweiligen Klick bzw. Nutzer zu verknüpfen. Dadurch ist eine bessere Auswertung in Facebook möglich. Und vielleicht hast du ja schonmal in Facebook-Analytics reingeschaut. Genau dort findest du dann entsprechende Werte und Auswertungen. 

Einfache Abhilfe bei der fbclid

Das Problems des Anhängens von Parametern an aufgerufene URLs tritt in Google Analytics immer wieder auf. Deshalb gibt es auch einen ganz einfachen Weg, wie du diese Parameter aus dem Tracking entfernst. Dafür musst du weder mit dem Google Tag Manager noch mit anderem Code hantieren. Nein, du kannst das einfach in deiner Google-Analytics-Oberfläche beheben. 

Facebook-Klick-ID entfernen: So geht’s 

Du loggst dich unter analytics.google.com in dein Google-Analytics-Konto ein und prüfst, ob das Problem bei dir überhaupt besteht. Dafür gehst du in den Bericht  „Verhalten“ => „Websitecontent“ =>  „Alle Seiten“ und gibst dort in das kleine Suchen-Fenster „fbclid“ ein (s. Screenshot). 

 die Facebook-Klick-ID entfernen | Analytics-Blog von Michael Janssen

Wenn du dann bei „Seitenaufrufe“ nicht eine 0, sondern einen höheren Wert stehen hast, gibt es schon entsprechende Parameter in deinen Auswertungen. Um die automatisch aus den URLs zu entfernen, klickst ganz links unten in der Ecke auf Verwaltung. In der Verwaltungsübersicht klickst du ganz rechts in der Spalte mit der Datenansicht auf „Einstellungen der Datenansicht“. 

Ungefähr in der Mitte der Einstellungsseite findest du dann ein Formularfeld für „URL-Suchparameter ausschließen“. Dort trägst du dann den Schlüssel des Parameters ein. Im Fall von Facebook ist das „fbclid“. 

 die Facebook-Klick-ID entfernen | Analytics-Blog von Michael Janssen

Sobald du diese Einstellungen gespeichert hast, wird aus den URLs in Zukunft dieser Parameter ersatzlos entfernt. Aber Achtung: Diese Einstellung gilt nur für alle ab jetzt getrackten URLs. Rückwirkend kannst du den Parameter nicht entfernen! 

Weitere Klick-IDS 

Übrigens, neben Facebook und Google Ads gibt es noch viele weitere Anbieter, die entsprechende Klick-IDs benutzen – zum Beispiel Zanox („zanpid) und Microsoft Bing Ads („mscklid“). Um herauszufinden, welche Parameter in deinen Berichten stören, musst du den Bericht „Alle Seiten“ (siehe oben) auswerten und dann entsprechend handeln. 

Fazit 

Mit dieser kleinen Änderung erfasst Analytics ab sofort die Besucher von Facebook wieder ohne Klick-ID. Das bedeutet, es gibt nicht mehr für jeden neuen Besucher eine eigene URL. Stattdessen zählt jetzt jeder Besuch der Startseite auch genau wieder als das: Als ein – von hoffentlich vielen – Besuch deiner Startseite.  

Was ist neu im Google Tag Manager?

Google Tag manager Changelog

In diesem Blogpost beschreibe ich laufend die neusten Änderung am Google Tag Manager.

Der Google Tag Manager bekommt genau  wie Google Analytics keine großen Updates mehr, sondern Änderungen werden „einfach“ zwischendurch veröffentlicht. Zusätzlich ist das deutsche Changelog, in dem die Änderungen zumindest stichpunktweise veröffentlicht werden soll, oft der Zeit um ein paar Monate hinterher.

Wenn du den Google Tag Manager nicht ständig benutzt, dadurch können Veränderungen an dir vorbeigehen. Und manchmal sind diese Veränderungen so cool, dass Sie dir die Arbeit vereinfachen. Wenn du davon weißt.

Da ich mich täglich mit dem Google Tag Manager beschäftige, nehme ich Neuerungen extrem schnell wahr. Deshalb habe ich mich entschieden, diese Veränderungen am Tag Manager regelmäßig hier zu posten.

Veröffentlichung am 10. Oktober

Neue Variable: Wert nicht definiert

Mit diesem Update gibt es eine neue benutzerdefinierte Variable: „Wert nicht definiert“. In der englischen Sprachversion ist der Name ein wenig sinnvoller, dort heißt sie „JavaScript undefined“.

Der Sinn dieser Variable ist mir zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht klar. Sollte es irgendwann in meinem Kopf „klick machen“, werde ich einen entsprechenden Hinweis hier veröffentlichen.

Conversion-Verknüpfung jetzt Cross-Domain-fähig

Die Conversion-Verknüpfung ist dafür da, das Problem mit Third-Party-Tracking-Cookies zu umgehen. In der bisherigen Version gab es dabei noch das Problem des Cross-Domain-Tracking. Das wurde jetzt behoben und eine entsprechende Funktion, wie bei Google Analytics, wurde dem Tag hinzugefügt.

Neuer Komponententyp bei URL

Bisher musstest du mit regulären Ausdrücken und ähnlichem arbeiten, damit du die Dateiendung einer URL bekommen konntest. Die Zeiten sind jetzt vorbei. Ab sofort gibt es die Dateiendung bei den Komponententypen bei der Variable URL.

Veröffentlichung am 7. September 2018

Änderungen von Formatierungen jetzt integriert

Manchmal ist es notwendig, dass Variablen sich an entsprechende Formatierungen halten. Zum Beispiel sind bei Google Analytics die Kampagnenparameter case-sensitiv. Das bedeutet, dass durch unterschiedliche Groß- und Kleinschreibung gegebenenfalls unterschiedliche Zuordnungen entstehen. Deshalb gibt es jetzt im Google Tag Manager die Möglichkeit, Variablen zu verändern. Und zwar gibt es folgende Möglichkeiten:

  • Klein- bzw. Großschreibung erzwingen
  • „null“ durch einen anderen Wert ersetzen
  • „undefined“ durch einen anderen Wert ersetzen
  • „true“ durch einen anderen Wert ersetzen
  • „false“ durch einen anderen Wert ersetzen

Die entsprechenden Einstellungen befinden sich am Ende der entsprechendenen Variablen unter „Formatwert“:

Veröffentlichung am 15. August 2018

Integrierte Variablen können direkt aktiviert werden

Bisher musstest du bei der Nutzung der integrierten Variablen wie Page URL, Click URL oder anderen, sie immer direkt über den Bereich Variablen aktivieren. Das war besonders dann lästig, wenn du gerade in einem Trigger oder einem Tag eine entsprechende Variable benötigt hast. Denn du musstest den Tag wieder schließen und die Variable aktivieren. Danach konntest du den Tag wieder öffnen und weitermachen. Das störte im Flow und war nervig. Seit diesem Update kannst du integrierte Variablen direkt bei der Tag- oder Triggererstellung über das Dropdown-Menü aufrufen und aktivieren. Du wählst im Dropdown einfach  „Integrierte Variable auswählen“ und kannst sie direkt aktivieren.

Versionsunterschiede auch bei benutzerdefiniertem HTML

Bisher konntest du beim Vergleich zweier Versionen nur Unterschiede bei Tags und Triggern erkennen. Da sah das dann folgendermaßen aus:

Mit diesem Update ist das Erkennen von Unterschieden auch für das benutzerdefinierte HTML verfügbar. Dort sieht es jetzt so aus:

Das erreichst du, in dem du im normalen Versionsvergleich auf „Details anzeigen“ klickst. Mittig hier im Bild: