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Warum ich auf Barcamps gehe

Text: 3 Gründe für Barcamps. Bild: Logos von Barcamps

Barcamps bereichern seit Jahren mein Leben. Wenn du noch nie auf einem Barcamp warst, dann ist dieser Artikel für dich: Ich erkläre, was ein Barcamp ist und wie du davon als Teilnehmer oder Teilgeber profitierst.

Ich weiß gar nicht mehr genau, wie es angefangen hat, ob ich zuerst auf dem Kölner Braincamp oder dem Kölner Barcamp war. Ich glaube, dass Braincamp kam zuerst. Anfangs war ich zurückhaltend und hatte das Konzept noch nicht vollkommen verstanden. So geht es wahrscheinlich jedem, der zum ersten Mal mit einem Barcamp in Berührung kommt.

Was ist ein Barcamp

Für mich ist ein Barcamp der Ort, an dem sich Menschen treffen, die aufgeschlossen sind – „open-minded“ sagt der Engländer. Menschen, die Spaß haben an dem, was sie tun. Menschen, die Lust auf Lernen und andere Menschen haben.

Barcamp: Die Unkonferenz

Eine Barcamp ist eine Unkonferenz. Eine Unkonferenz, weil sich Themen, Redner und Zuhörer erst spontan auf dem Event finden. Und die Rollen wechseln: In der ersten Stunde gebe ich Wissen weiter, in der nächsten höre ich zu und lerne. Es ist eine Begegnung auf Augenhöhe.

Wand mit Zetteln – Session-Planung auf einem Barcamp.

Die Session-Planung findet gemeinsam auf dem Barcamp statt. Ob und in welchem Raum ein Angebot stattfindet, entscheiden die Teilnehmer.

Die neue Art zu lernen und sich auszutauschen

Die „offizielle“ Beschreibung sieht ein wenig anders aus. Hier liest du ausführlicher, was ein Barcamp ist und wie es funktioniert. In den letzten Jahren habe ich eine zweistellige Anzahl an Barcamps besucht – und eines haben alle gemeinsam: eine tolle kreative Atmosphäre!

Welches Thema hat denn so ein Barcamp?

Eigentlich ist der Begriff Barcamp nur ein Sammelbegriff für die Art und Struktur des Treffens. Es gibt auch Barcamps zu spezialisierten Themen – zum Beispiel zu Weiterbildung, Coding, Handarbeiten etc. Aber am allerliebsten sind mir die Barcamps, die kein definiertes Thema haben: Denn da kann man ALLES lernen und alle möglichen Arten von Menschen treffen.

Warum mache ich bei Barcamps mit?

Ich nutze Barcamps aus vielerlei Gründen:

Themen

Auf Barcamps komme ich mit Themen in Berührung, über die ich vorher nicht mal ansatzweise nachgedacht habe: Achtsamkeit, 1.-Klasse-Bahnfahren, Snapchatten, Polyamorie – um nur einige zu nennen.

Übung

Auf Barcamps entwickle ich viele meiner Vorträge, die ich später auf Konferenzen halte. Ich bin in der digitalen Szene groß geworden und dazu zählt der Open-Source-Gedanke. Achtung: Open-Source heißt nicht, dass ich kostenlos Software erhalte! Open Source ist vielmehr ein Geben und Nehmen. Ich nutze gerne Open-Source-Produkte und “contribute” auch immer wieder, das heißt ich gebe zurück – sei es nun als Geldspende oder indem ich etwas selbst programmiere. Und genauso ist es mit Wissen: Ich gebe mein Wissen gerne weiter und dafür ist ein Barcamp genau der richtige Ort.

Menschen

Ich habe schon so viele tolle Menschen auf Barcamps kennengelernt und die möchte ich in meinem Leben nicht mehr wissen! (Solltest du dich an der Stelle angesprochen fühlen: ja genau dich meine ich! 🙂 )

Teilnehmer in einem Barcamp schauen dem Vortragenden zu.

Die Rolle des Zuhörers und Vortragenden wechselt auf einem Barcamp andauernd. (Foto vom Barcamp Koblenz 2016)

Die nächsten Barcamps

In diesem Jahr werde ich voraussichtlich einen Großteil meiner Zeit in London verbringen und deshalb weniger auf deutschen Barcamps anzutreffen sein. Ich werde aber versuchen, meine Zeit in Deutschland so zu legen, dass ich an einigen teilnehmen kann. Folgende Barcamps stehen dabei für mich auf der Agenda:

Auf meiner Speakerseite versuche ich auch die Barcamps, an denen ich teilnehme, aktuell zu halten.

Session "Goolge Analytics für Einsteiger" bei der Barcamp-Session-Planung

Ich teste auf Barcamps vor allem Bestandteile meiner Google-Analytics-Workshops oder meiner Vorträge für Konferenzen.

Zahlungsanbieter als Conversiondiebe in Google Analytics

Der Conversiondieb und die Online-ZahlungsanbieterWenn du Zahlungsanbieter in deinem Shop verwendest, kann dir Google Analytics diese Conversion falsch den Quellen zuordnen. Was du dagegen tun kannst, erklär ich dir in diesem Artikel. Unter dem Titel „Den Conversiondieben auf der Spur“ habe ich dazu einen Vortrag bei der Analytics Challenge auf dem Google Analytics Summits von trakken gehalten.

Hinweis: Diese Anleitung richtet sich an fortgeschrittenen Google-Analytics-Nutzer… wenn du nicht weißt, was du tust, solltest du entweder jemanden beauftragen, der das kann, oder noch ein wenig lernen 😉 Alles auf eigene Gefahr! Fragen in die Kommentare.

Paypal, sofort.com und andere „normale“ Zahlungsanbieter

Eigentlich ist es Standard, aber da diese Fehlerquelle bei meinen Audits immer wieder auftaucht, erwähne ich sie hier nochmal: Damit Paypal.com, sofort.com oder ähnliche nicht als Quelle auftauchen, müssen die entsprechenden Domains in die Verweis-Ausschlussliste von Google Analytics eingetragen werden.

Verweis-Ausschlussliste.png

ACHTUNG: Die Verweisausschlussliste nicht für Spam-Traffic nutzen! Denn so entfernst du nur die Quelle, nicht die Seitenaufrufe an sich.

Mehr Sicherheit durch neue Authentifizierungsverfahren

Damit Kreditkartenzahlungen sicherer werden, haben sich die Kreditkartenfirmen neue Verfahren ausgedacht: 3d secure (Visa) und secure code (Mastercard).

(Zum Thema, ob diese Verfahren Conversion-Killer sind, werde ich mich hier nicht äußern. Aber ein Tipp: Prüf mal dein Daten… 😉 )

Hundert, ach was: Tausende Domains!

Das Problem bei diesen neuen Verfahren – aus der Sicht des Web-Analysten: Jede Bank nutzt eine eigene Sub-Domain für die Authentifizierungsseite:

 

3d-secure.png

Ich kenne Kollegen, die haben bisher einige hundert, wenn nicht sogar über tausend Domains in die Verweisausschlussliste eingetragen. Damit du schnell herausfinden kannst, ob dein Google Analytics-Konto betroffen ist, habe ich hier ein Tool für die Schnellanalyse bereitgestellt: https://toolbox.zedwoo.de/conv-diebe/

 

Und? Wie sieht es bei dir aus? Hast du viele Domains der Zahlungsanbieter in deinen Daten? Das kann nicht im Sinne des Erfinders sein! Deshalb habe ich beim Analytics Summit meinen automatisierten Weg des Ausfilterns gezeigt. Und den verrate ich jetzt auch dir!

Erkennen der Domains

Die Domains lassen sich recht leicht erkennen. Denn in der Regel haben sie einen von drei Bestandteilen im Domain-Namen:

–          3d-secure

–          3dsecure

–          Securecode

Aus diesen dreien machen wir ein Suchmuster, das so aussieht: (3d-?secure|securecode).

Da in der Verweis-Ausschlussliste keine Regex benutzt werden kann, zeige ich hier einen Weg mit dem Google Tag Manager auf. Die Lösung läßt sich aber mit ein wenig Aufwand auf alle anderen Tracking-Techniken übertragen.

Javascript für das Leeren des Verweises

Inspiriert wurde ich von Simo Ahavas Skript, sein Skript hat aber nur das Verhalten der Verweis-Ausschlussliste als Funktion. Wir brauchen ein wenig mehr. Deshalb: Beim Aufruf der Website wird geprüft, ob der Verweis auf das Suchmuster passt. Wenn das Muster passt, gibt die Javascript-Funktion als Wert „null“ (also nichts) zurück. Ansonsten wird der Original-Verweis zurückgeschrieben.

https://gist.github.com/Michaelcgn/83803c6391c02a3c79d2e921afb44ce6

Setzen des Referers in Google Analytics

In Google Analytics setzen wir einfach den Verweis mit Hilfe der Variablen. [###Screenshot]

ga_pageview.png

Und schon sind wir fertig. Ab sofort werden alle Conversiondiebe unschädlich gemacht. ACHTUNG: Bitte nicht live stellen, ohne es vorher zu testen.